Am 8. Februar wurde in der Sporthallte des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums das inzwischen schon traditionelle Hallen-Leichtathletik-Sportfest der Zwickauer Grundschulen ausgetragen. Dabei stand diese Veranstaltung eigentlich finanziell auf der Kippe. Denn im Landeshaushalt sind für 2025 alle Mittel für jegliche schulische Wettbewerbe gestrichen worden. „Um das traditionelle wie beliebte Hallensportfest der Grundschulen trotzdem abzusichern, haben wir in Absprache mit dem Landesamt für Schule und Bildung in Zwickau und dem SV Vorwärts zur Unterstützung Geld aus dem Topf für Sportförderung der Stadt gern bereitgestellt“, konstatierte Mike Franke, Leiter Sportstättenbetrieb Zwickau, bei der Siegerehrung der Staffelwettbewerbe. „Ein Blick in die strahlenden Augen der Kinder ist bester Beweis: Das waren gut investierte rund 300 Euro“, zeigte sich Franke selber emotional ergriffen. Das Geld wurde unter anderem dazu verwendet, den Teilnehmern am Ende Urkunden, Pokal oder eine Medaille übergeben zu können. Die Hallenmiete ist bei derartigen Veranstaltungen sowieso frei, hieß es weiter.
Der Wettkampftag begann 8.30 Uhr. Rund 150 Schülerinnen und Schüler waren an den Start gegangen, um ihre körperliche Fitness unter Beweis zu stellen. Gemeldet hatten die Nicolai-, Luther-, Bebel-, Fröbe- und Dittes-Grundschule sowie die Schule am Windberg. Zu absolvieren waren die vorgegebenen vier Disziplinen 35-m-Sprint, Dreierhopp, Medizinballschocken und Hockwenden über eine Bank auf Zeit. Jede Schule konnte dazu pro Disziplin vier Schüler in den Wettkampf schicken. Dabei gab es disziplinübergreifend sogar einige Teilnehmer/innen, die mehrmals auf dem Podest standen. Bei den Mädchen waren dies Anna Krystyna Shyplova (Klasse 4; 3mal Platz 1, 1mal Platz 3; SV Vorwärts/Nicolaischule) sowie Sofia Susac (1. Klasse) und Miriam Elschner (2. Klasse) jeweils von der Lutherschule mit je zwei ersten und einem dritten Platz. Bei den Jungen war Viertklässler Richard Ott mit drei ersten Plätzen der vielseitigste Teilnehmer gefolgt von Levi Werz (1. Klasse; 2mal Platz 1 und einmal Dritter) und Bruno Göbel (3. Klasse) mit zwei ersten Plätzen. Alle von der Lutherschule.
Unter den Begleiterinnen / Betreuern auch Sozialarbeiterin Annegret.Grandi von der Schule am Windberg. Noch besser unter dem Namen Dittrich im einstigen „Erdmann-Bob“ als Anschieberin bekannt, meinte sie: „Diese Altersklassen zwischen 2014 und 2018 wollen und brauchen Bewegung, Sport. Sie wollen sich mit anderen in unterschiedlichsten Wettkampfformen messen. Das hier ist der beste Beweis dafür. Gut, dass die Stadt diesmal bei der Finanzierung eingesprungen ist!“ Ähnlich sah es Julian Täufel, auch einer der über dreißig fleißigen ehrenamtlichen Helfer seitens des SV Vorwärts. Täufel, derzeit 11.-Klässler am Clara-Wieck-Gymnasium, weiß wovon er spricht, wenn er sagt: „Sport ist wichtig und sollte nicht als erstes ausfallen oder gar gestrichen werden, wenn der Lehrermangel Stundeneinschränkungen erforderlich macht!“ Der SV-Vorwärts-Athlet, der jüngst mit übersprungenen 1,86 Meter Silber bei den Mitteldeutschen Meisterschaften im Hochsprung der AK u20 errang, ist bestes Beispiel dafür, „dass es bereits bei den Kleinen erkennbar ist, wer aufgrund seiner Körperkonstitution und Beweglichkeit auch mal für Spitzensport das Zeug hat. Im 35-Meter-Sprint lag der Durchschnitt bei 6 Sekunden, was mögliches Potential zeigt.“
Um Spitzensport „im Kleinen“ ging es für alle Mädchen und Jungen beim Hallen-Sportfest durchaus. So war an allen Stationen viel Begeisterung für den Sport zu beobachten, wurde Euphorie für den Wettstreit entfacht, Wille an den Tag gelegt, seiner Schule zum Sieg zu verhelfen. Insbesondere war dies bei den abschließend ausgetragenen 4×2-Runden-Staffelwettbewerben zu spüren. Die Mädchen und Jungen wurden dabei von ihren Mitschülern auf den zu absolvierenden zwei etwa 100 Meter langen Runden lautstark unterstützt. „Auch wenn die Stabübergabe beim Wechsel nicht perfekt war, in der zweiten Runde die Kraftreserven manchmal am Ende schienen… Die Siegerzeit der Klasse-4-Staffel von 2:33,9 Minuten zeigt, mit wie viel Engagement an die Sache herangegangen wurde, es durchaus Lauftalente zu sehen gab“, schätzte es Vorwärts-Leichtathletik-Trainer Michael Sandmann mit einem Lächeln und Augenzwinkern ein. Am Ende gelang es nur der Nicolai-Grundschule, bei den Staffelläufen in allen vier Klassenstufen auf dem Treppchen zu landen. Die Podestplätze verteilten sich dabei im Einzelnen wie folgt:
1. Klassen: 1. Fröbeschule, 2. Lutherschule, 3. Nicolaischule;
2. Klassen: 1. Schule am Windberg, 2. Nicolaischule, 3. Lutherschule;
3. Klassen: 1. Fröbeschule, 2. Schule am Windberg, 3. Nicolaischule;
4. Klassen: 1. Lutherschule, 2. Dittesschule, 3. Nicolaischule.
Der Medaillenspiegel sah am Ende die Lutherschule mit insgesamt 31 errungenen Medaillen auf Rang eins. Dahinter belegten die Nicolaischule (21) und die Schule am Windberg (13) Platz zwei und drei. Es folgten die Dittes- (12), Bebel- (11) und Fröbeschule (10). „Sicherlich will jeder, der an einem Wettkampf teilnimmt, gewinnen. Es gibt aber eben auf dem Podium nur Platz für die drei Ersten – aber auch die Gelegenheit, es im kommenden Jahr noch mal zu versuchen und besser zu machen“, sah Dietmar Hallbauer vom mitveranstaltenden SV Vorwärts Zwickau schon in Richtung 2026.
Alle Resultate des Hallensportfestes im Einzelnen werden in den nächsten Tagen an die jeweiligen Schulen weitergeleitet.
uhe