„Ich war schon in Berlin, Radebeul und Oberhof. Aber das hier läuft wirklich generalstabsmäßig, auch mit der Verpflegung. Einfach nur toll!“, schwärmte nicht nur Monique Lucius von der Freiwilligen Feuerwehr Neukirchen/Tanneberg von der Organisation und vom Ablauf des 11. GGZ-Hochhaustreppenlaufes am 13. April im Zehngeschosser von Marienthal. Ähnlich sahen es Hagen Scherer und Ronny Becker von der Freiwilligen Feuerwehr aus Noswendel, die mit 562 Kilometern die weiteste Anreise hatten. „Das ist hier unsere absolute Premiere. Wir wollen dieses Jahr mehrere solche Starts machen, da sind die 166 Stufen der perfekte Einstieg, ehe es in den kommenden Wochen zu den großen Brocken nach Radebeul (800 Stufen), Berlin (770) oder Köln (732) gehen soll. Dass hier für fünf Euro Startgebühr pro Nase auch noch Verpflegung inbegriffen ist… und alles wie am Schnürchen lauft. Absolut super!“ Ebenfalls auf „Premierenlauf“ befand sich das Team „Stair Jumper“, Heiko Wenzel und Christian Roth aus Heigenbrücken im Spessart. „Das ist ja der Hammer, was hier los ist! Super durchorganisiert bis ins Detail. Das hätten wir so nicht erwartet. Unser Motto ist erstmal ‚Just for fun‘ und sehen, wie wir zurechtkommen.“ Mit Platz 14 im „gesunden Mittelfeld“ waren die freiwilligen Feuerwehrleute aus Unterfranken letztlich zufrieden. Stammgäste Tim Maywald-Schönborn, Lars Migge und Rainer Schneegaß sahen es ähnlich: „Die ganze Atmosphäre wird irgendwie zur Selbstverständlichkeit, hier an den Start zu gehen. Es passt einfach alles!“
Neben den positiven Eindrücken gab es natürlich auch die sportliche Seite dieser Veranstaltung, der erneut Teil der Tower-Running Germany-Serie war.
Der 11. GGZ-Hochhaustreppenlauf hätte fast einen neuen Teilnehmerrekord verzeichnet. Am Ende stand dann aber mit insgesamt 168 Teilnehmern die gleiche Beteiligung wie 2023. Damit wurde der Rekord von 170 aus dem Jahr 2014 nur knapp verfehlt. Auf der Habenseite stehen allerdings vier neue Bestzeiten. Auch das Teilnehmerfeld in den Altersklassen Schüler und Jugend mit insgesamt 60 stellt eine neue Rekordbeteiligung dar. Ebenso die Teilnahme von dreißig Feuerwehrteams sowie einem starken Team von Tower-Running Polska.
Aus Sicht des SV Vorwärts konnten zwei erste, fünf zweite und zwei dritte Plätze in den jeweiligen Altersklassen sowie weitere zehn Top-Ten-Resultate erzielt werden. Ganz oben auf dem Podest standen dabei Anna Pashkovskaya (Schüler weiblich) und Frederik Queck (Schüler männlich). Anna stellte dabei mit 49,3 Sekunden einen neuen Altersrekord auf. Weitere Rekorde gingen an Rafael Hazan (Swierszcze/Polen; m30) mit 39,4 Sekunden, das Mixteam Karsten Neupert/Jana Reinhardt von der FFW Hirschberg 1 mit 1:29,2 Minuten und das Frauenteam der Feuerwehr Zwickau-Planitz, die mit 1:38,4 Minuten die bis dato bestehende Bestzeit von 2:43,2 Minuten regelrecht pulverisierten.
Gesamtsieger wurde der Pole Rafael Hazan vor seinem Landsmann Adrian Bednarski aus Wroclaw (40,7 sek / beide Tower-Running Polska) und Tim Maywald-Schönborn (LAC Erdgas Chemnitz; 41,0 Sek), der damit bei seiner zehnten Teilnahme das achte Mal auf dem Podest stand. Die weibliche Konkurrenz konnte wie im Vorjahr Anna Pashkovskaya (SV Vorwärts Zwickau) in 49,3 Sekunden vor Charlotte Lory (LAC Chemnitz) mit 50,2 und Hanna Bauch (SV Vorwärts Zwickau) mit 52,2 Sekunden entscheiden. Den spannendsten und knappsten Einlauf gab es in der Altersklasse Jugend männlich. Dort trennten die besten Drei jeweils nur zwei Zehntel. Der Sieger hieß hier Constantin Hilke (LV Gera; 41,8 sek) vor Julian Täufel (SV Vorwärts Zwickau) und Janik Schuster (SV Sachsen 90 Werdau).
Als ältester Teilnehmer wurde Erhard Bader vom LC RON-HILL Berlin begrüßt, der bei den Senioren M70+ an den Start ging und mit seinen 92 Jahren beachtliche 2:30,4 Minuten für die dreißig Meter Anlauf und 166 Stufen benötigte. Jüngster im Feld war der erst dreijährige Tobias Perzel aus Zwickau, der diese Distanz in 2:45,8 Minuten absolvierte.
Beim 11. GGZ-Hochhaustreppenlauf gab es auf den Podesten so manch unbekannte, damit allerdings ebenso abseits einige enttäuschte Gesichter. Das macht diesen Wettbewerb aber so spannend. Viele über Jahre bekannte Athleten gaben sich erneut ein Stelldichein. Es gab keine Verletzten. Das Wetter hat diesmal gepasst. Neue Rekorde wurden erzielt. Es finden hoffentlich auch zum 12. Treppenlauf viele wieder den Weg an den Zehngeschosser nach Marienthal. uhe