21. Senioren-WM der Leichtathleten in Lyon am 03-07.08.2015

Joachim Knorr erkämpft zwei Weltmeisterschaftsmedaillen

Mit zwei Medaillengewinnen kehrten die beiden Starter des SV Vorwärts Zwickau von den 21. Senioren-Weltmeisterschaften der Leichtathleten aus Lyon (Frankreich) überaus erfolgreich zurück.

Mit über 8000 Sportlern aus 114 Ländern fanden die diesjährigen Welttitelkämpfe eine überragende Beteiligung. In vier Stadien der französischen knapp 500 000 Einwohner zählenden Metropole, der drittgrößten Stadt Frankreichs, wurden die Wettkämpfe in den Altersklassen der 35 – 90 jährigen aus aller Welt absolviert.

Für Joachim Knorr, erstmals bei den Weltmeisterschaften in der Altersklasse M75 startberechtigt, gestaltete sich gleich der allererste Wettkampftag äußerst erfolgreich.

Auf dem Programm stand die Entscheidung Cross Country über 8km. Obwohl der Start bereits 08:00 Uhr in den frühen Morgenstunden absolviert wurde, mussten die 21 Starter bereits mit hohen Temperaturen um die 30° C und einer äußerst anspruchsvollen Strecke kämpfen. Im Rennverlauf ging schon früh die berühmte „Post” ab. Bereits in der ersten von vier 2km Runden konnten sich die beiden späteren Gold – und Silbermedaillengewinner, Karl-Walter Trümper und Jean Louis Esnault vom übrigen Feld entscheidend absetzen. Im Kampf um die Bronzemedaille musste dann allerdings auch der Ortmannsdorfer kurz vor Beginn der letzten Runde dem hohen Tempo Tribut zollen.

Im Ziel reichte es für ihn schließlich nach großem Kampf für einen guten 9.Platz. Mit seiner Zielzeit von 38:26 Minuten trug er dann neben dem Sieger Karl Walter Trümper und dem weiteren Dortmunder Klemens Wittig als dritter Deutscher entscheidend dazu bei, dass die deutsche Mannschaft Vize-Weltmeister in der Teamwertung werden konnte. Übrigens haargenau in der gleichen Besetzung, in der man 2012 in Finnland schon einmal Mannschafts-Weltmeister wurde. Sieger in diesem Jahr wurde das Gastgeberland, dem die deutsche Auswahl mit 8 Sekunden den Vortritt lassen musste. Das russische Team konnte klar und sicher auf den dritten Platz verwiesen werden.

Zwei Tage später traf sich bereits ein Großteil der Starter zum nächsten Vergleich, diesmal zum 5000m Finale auf der Bahn. Insgesamt stellten sich 16 Läufer aus 13 Ländern dem Starter. Wie erwartet kam es dann auch so wie es im Vorfeld zu vermuten war, der haushohe Favorit Jean Louis Esnault aus Frankreich landete einen überzeugenden und eindeutigen Start-Ziel Sieg. Das übrige Starterfeld musste schon nach den ersten 400m frühzeitig den Franzosen ziehen lassen. Im weiteren Verlauf des Rennens fand sich dann eine Vierergruppe, mit Jesus Guzman Vazquez (Mexico), Ingvar Olausson (Schweden), Keijo Taivassalo (Canada) und Joachim Knorr, die dann den Kampf um die beiden restlichen Medaillen aufnahm. Nach einem spannenden Schlussspurt auf der Zielgerade musste das Zielfoto über die Medaillenvergabe zu Rate gezogen werden. Mit einer Winzigkeit von 5/100 Sekunden verpasste Jochim, knapp hinter dem Mexicaner, schließlich die Silbermedaille, wurde aber in einer Zeit von 22:09,27 Minuten mit Bronze belohnt. Überglücklich konnte er wenig später voller Stolz seine Medaille im Rahmen der Siegerehrung in Empfang nehmen.

Für die zweite Vorwärts WM-Starterin Anja Göbel (W45) liefen die beiden geplanten Starts bedauerlicherweise nicht voll und ganz nach ihren Wünschen. Bereits mit einer schmerzhaften Fußverletzung nach Frankreich angereist, quälte sie sich mehr oder weniger über den 8km-Crosslauf. Mit großen Kampfgeist bewältigte sie ihren Auftritt und erlief sich in einer Zeit von 36:37 Minuten einen guten 18.Platz im insgesamt 32 Läuferinnen umfassenden Starterfeld. Sie wurde damit schnellste deutsche Läuferin. In der Teamwertung reichte es für die drei Deutschen zu Platz 5.

Tags darauf begab sich Anja auf Grund wieder auftretender Schmerzen nochmals in ärztliche Behandlung. Im Ergebnis der Untersuchung rieten ihr die Sportmediziner von einem weiteren Start über 5000m ab.

Bereits im Vorfeld musste Anett Poller ihren geplanten Start bei den Weltmeisterschaften, auf Grund eines Unfalls ebenfalls bedauerlicherweise absagen.

Für die kleine Zwickauer Delegation waren die Tage der Weltmeisterschaften in Lyon ein großes Erlebnis. Mit vielen schönen Eindrücken im Gepäck kehrten sie am vergangenen Samstag nach einer beschwerlichen 11 Stunden Zugfahrt in die Heimat zurück.

Sportkollege Roland Kluttig (Chemnitzer PSV ) begleitete freundlicherweise kurzfristig die beiden WM-Starter und übernahm das fach-und sachgerechte Coaching.

Noch von den Emotionen seiner Auftritte in Frankreich getragen, stellte Joachim Knorr schon kurz nach seiner Rückkehr in einem ersten Kommentar nochmals eindeutig klar, „ohne das Mittun und die Unterstützung seiner beiden Mitstreiter hätte er niemals die erreichten Erfolge erzielen können”.

Dank gesagt werden muss an dieser Stelle der Stadt Zwickau, der Gemeinde Mülsen und den weiteren Sponsoren und Einzelpersonen, die das Unternehmen „WM” für die Aktiven finanzierbar machten.

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