3. Halden-Crosslauf

Erfolgreicher 3. Halden-Crosslauf 2015

Der langjährige Vorsitzende des Leichtathletik-Kreisverbandes Vogtland, Reiner Milek, brachte es nach Abschluss der Wettkämpfe auf den berühmten Punkt. Er beglückwünschte den veranstaltenden Verein SV Vorwärts Zwickau, mit seinen 20 im Einsatz befindlichen Kampfrichtern und Helfern, zu einer tollen Veranstaltung, bei der alles soweit gepasst hat. Der Kreisverband des großen Vogtlandkreises mit seinen Mitgliedsvereinen war selbst mit 35 Läufern vertreten. Bei idealem Herbstwetter war der diesjährige Halden-Crosslauf für die Veranstalter ein gewisses Experiment, in dem gleichzeitig der Regionalverband Leichtathletik Chemnitz, seine Regionalmeisterschaft durchführte. Die Wertungen und Ehrungen wurden zum einen nur für Athleten der Mitgliedsvereine des Leichtathletik-Verbandes Sachsen und zum anderen für alle am Start befindlichen Läufer in den ausgeschriebenen Altersklassen durchgeführt. Vor Beginn der Wettkämpfe lagen den Organisatoren Teilnehmermeldungen von ca. 350 Startern aus 30 Vereinen Sachsens und Thüringen vor. Aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen nahmen 80 Sportler davon ihr Startrecht nicht wahr. Mit insgesamt 270 Finishern fand die Regionalmeisterschaft dennoch eine positive Resonanz zu vergleichsweise in den vergangenen Jahren durchgeführten Meisterschaften. Der erste Teil der Wettkämpfe war den Mädchen und Jungen in den Altersklassen U8 und U10 über 1000m vorbehalten. Leider wurden die insgesamt sechs Läufe, die nur zum Rahmenprogramm gehörten, mit 32 Startern nicht wie gewünscht angenommen. Mit Klara Scheuring (W7) und Raja Bausch (W8) standen zwei Starterinnen des veranstaltenden Vereins, SV Vorwärts Zwickau, auf dem obersten Treppchen.

Der Lauf über 3,5km war in Anschluss den Frauen, Männern, Seniorinnen, Senioren und den Jugendlichen U20 vorbehalten. Mirko Nötzold vom SV Vorwärts Zwickau gelang es im Lauf der männlichen Jugend U20 auf den zwei äußerst anspruchsvollen Haldenrunden einen überzeugenden Alterserfolg zu erlaufen. Wie bereits bei dem vor einer Woche beim Glauchauer Herbstlauf errungenen Lauferfolg konnte er recht eindrucksvoll seine gute Verfassung bestätigen. Im Gesamteinlauf aller männlichen Altersklassen musste er sich nur knapp Marcel Staudacher (LG Vogtland) geschlagen geben. Während es für die Männer und Senioren noch einen zweiten Lauf auf der langen Strecke über 8,7km gab, war der Lauf für die Frauen- und Seniorinnen-Altersklassen die einzige Startmöglichkeit. Die Siegerin kam aus dem Vogtland, sah und siegte. Jana Richter (LG Vogtland/LATV Plauen), die schon bei verschiedenen Adventsläufen und auch beim im Monat September in Zwickau durchgeführten Triathlon erfolgreich war, gelang es recht eindrucksvoll den Lauf vor ihrer Vereinskollegin Anne Klier zu entscheiden. Die 38-jährige Plauenerin überquerte den Zielstrich mit den Worten „geil einfach geil“. Die Strecke, wenn vielleicht auch etwas zu kurz für sie, entsprach voll und ganz ihren Vorstellungen von einem richtigen Crosslauf. Für die mehrfache Landesmeisterin passen Anstiege, Gefälle, Treppen, Hindernisse, Wurzeln, Schotter- und Asphaltwege ganz einfach zu so einer Veranstaltung. Die in den vergangenen Jahren bei solchen Höhepunkten oftmals durchgeführten Parkläufe erfüllten ihrer Meinung nach nicht im Geringsten die Anforderungen an echte Crossmeisterschaften. Für die Spitzenläuferin ist auch der gemeinsame Lauf mit den leistungsstarken Männern ein besonderer Ansporn dort dran zu bleiben.

Erwartungsgemäß brachten die Läufe in den Altersklassen U10 bis U16 die zahlenmäßig stärksten Teilnehmerfelder. Am Start waren neben den Sportlern aus den sächsischen Nachwuchs-Leistungshochburgen auch leistungsstarke Radsportler des ESV Lok Zwickau und des SSV Gera 1990, die durch den ehemaligen Zwickauer Radprofi Lucas Schädlich betreut wurden. Auf ihren 1,5 bzw. 2,2 km Strecken entwickelten sich in allen Läufen packende Kämpfe um die begehrten Medaillen. Den stärksten Eindruck hinterließ dabei der Landesmeister des vergangenen Jahres im Crosslauf, der 13-jährige von Erfolgscoach Uwe Hendel betreute Julian Gering von der LG Vogtland. Auch sein älterer Bruder Fabian, der seit Beginn des Jahres dem TV Wattenscheid 09 angehört, trug mit seinen Anfeuerungsrufen zu diesem guten Ergebnis bei. Der gebürtigen Vogtländer, der im Juli 2015 Vize- Europameister der U20 über 10000m in Schweden wurde, konnte leider auf Grund von gesundheitlichen Problemen selbst nicht starten. Für die Nachwuchsathleten des Kreisverbandes Zwickau gab in diesen Altersklassen keine Altersklassenerfolge. Zweite Plätze erzielten Marleen Starke (W12) und Jakob Körnich (M15) beide vom SV Vorwärts Zwickau. Patricia Schmidt (W10), Lydia Mündel (W15), Lucas Schulz-Mühlmann (M11) und Jonas Wilhelm (M14), gleichfalls alles Vorwärts-Läufer kamen auf Bronze-Platzierungen.

Den Höhepunkt bildete dann der 18. und letzte Lauf, der „Ritt“ über die 8,7km für die Männer und Senioren. Insgesamt 39 Läufer nahmen diese große Herausforderung an. Bis auf zwei verletzungsbedingt ausgeschiedene Athleten bewältigten alle anderen ihre sechs Haldenrunden mit großer Bravour. Jedem Finisher war beim Zieleinlauf neben der Erschöpfung dann auch die entsprechende Zufriedenheit und gewisser Stolz anzumerken. Bei einem Schälchen Tee fanden alle Teilnehmer schnell wieder ihren Ruhepuls und fachsimpelten in angeregter Form über den Lauf. Im Gesamtklassement setzte sich klar der große Favorit Carsten Hein (SC Norweger 1896 Annaberg-Buchholz), vor den beiden Vogtländern Marcel Staudacher und Denis Kretzschmar, durch.

Der 35-jährige Annaberger zeigte sich dann auch nach seinem Erfolg sehr zufrieden. Auch er lobte die äußerst anspruchsvolle Strecke, die von ihm nach eigener Aussage ständige Rhythmuswechsel, volle Konzentration und Hochhalten des Tempos erforderte. Für den überzeugenden Regionalmeister, der in dieser Saison schon 16 Lauferfolge erzielte, darunter auch den Landesmeistertitel im Berglauf auf dem Fichtelberg erlief, war es eine gelungene Generalprobe für die in einer Woche folgenden Landestitelkämpfe im Crosslauf im vogtländischen Reichenbach.

Der Sportamtsleiter der Stadt Zwickau, Uwe Findeiß, der einen Großteil der Siegerehrungen durchführte, erlebte genauso wie die reichhaltig erschienenen Zuschauer eine rundum funktionierende und interessante Laufveranstaltung, die im nächsten Jahr unbedingt ihre Neuauflage finden sollte. Im Jahr 2016 sind durch Sächsischen Leichtathletik-Verband die Regional- bzw. Landesmeisterschaften im Cross nach Mittweida und Zittau vergeben, aber warum sollte man nicht ein Jahr darauf wieder einmal in Zwickau Station machen. Die Strecken und der Veranstalter sind für neue Herausforderungen gerüstet.

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