Keine neuen Rekorde bei auffrischendem Wind und Temperaturen unter 10 Grad. Trotzdem war der 10. Hochhaus- inclusive 5. Feuerwehrtreppenlauf erneut ein gern besuchter Treff der Laufszene.
Zwickau – „Es waren nicht die optimalsten Wetterbedingungen. So kam es mit einigen krankheitsbedingten zu insgesamt 33 Absagen. Trotzdem war das 129 Teilnehmer besetzte Starterfeld gut besetzt, konnte erneut ein reibungsloser Ablauf gewährleistet werden. Die Verpflegung war wie immer on point. Schön, dass der überwiegende Teil der Läufer bis zur Siegerehrung geblieben ist“, zog Dietmar Hallbauer, Vereinsvorsitzender SV Vorwärts Zwickau, auch im Namen der Mitveranstalter von der Gebäude- und Grundstücksgesellschaft Zwickau und der Berufsfeuerwehr Zwickau ein positives Resümee.
Besonderen Reiz hatten diesmal die jeweiligen Gesamtwertungen, denn die Vorjahressieger waren allesamt heuer nicht mit von der Partie. Seinen möglichen dritten Gesamtsieg verpasste im männlichen Bereich der favorisierte Tim Maywald-Schönborn (LAC Chemnitz). Er musste sich um zwei Zehntel Janik Schuster (SV Sachsen Werdau) geschlagen geben. Auf Platz drei kam Denny Freitag (Marienthal United) mit wiederum nur einem Zehntel Rückstand auf den Silberrang ein. Alle drei gut bekannte Gesichter beim Zwickauer Treppenlauf. Premiere und gleich den Gesamtsieg konnte hingegen Anna Pashkovskaya feiern. Sie verwies mit sechs und neun Zehntel Leticia Müller (beide SV Vorwärts Zwickau) und Sandrine Hilke (SV Gera) auf die Plätze. Bei den Feuerwehren setzte sich das Duo der Berufsfeuerwehr Zwickau vor dem Team 1 der Freiwilligen Wehr aus Oberhohndorf und „Best of west“ von der Berufsfeuerwehr Leipzig durch.
Auch diesmal nutzten wieder viele Familien den Lauf über 166 Stufen und 30 Meter Anlauf, um gemeinsam etwas Sportliches zu unternehmen – teils mit unterschiedlichen Motivationen. Timo Friedrich aus Stangengrün: „Ich will schneller sein, als mein Bruder Robin, weil er dann eine Woche lang den Aufwasch machen muss.“ Familie Hilke aus Gera ist Dauergast in Zwickau und zu viert angereist. „Hier geht´s darum, wer insgesamt der Schnellste ist und wer es aufs Altersklassen-Podest schafft.“ Was mit viermal Platz eins eindrucksvoll gelang. Eine ganz andere Herangehensweise hatten Kerstin Grau und Bianca Steinbock aus Chemnitz. Die einstige Eiskunstläuferin beziehungsweise Speerwerferin wollten „nach längerem Ruhen mal wieder was fürs Fitbleiben tun, um nicht ganz einzurosten.“ Mit Platz 4 und 2 in der Altersklasse w50+ „war das doch ganz gut. Da ist kommendes Jahr noch Luft nach oben“, so ihr beider Tenor.
Die Jubiläumsausgabe des diesjährigen Treppenlaufes hatte auch internationale Gäste. Aus dem polnischen Wielun waren Marek Martyniak und Renata Idasiak angereist. Marek habe von dieser etwas anderen Sportart gelesen, war dieses Jahr schon in Berlin. Nun hat er seine Frau überreden können, auch mitzumachen. Da sei Zwickau mit den vergleichsweise wenig Stufen ein guter Einstieg. Als solchen nutzten auch Manuel Kessler und Michael Essing von Tower-Running-Germany den Lauf in Zwickau, „um langsam reinzukommen, ehe die großen Treppenhäuser warten.“
Gut „rausgekommen“ ist auch der Gastgeber. „Wir standen sechsmal auf dem Podest. Unsere Leichtathleten haben das vorgenommene Zeitfenster geschafft. Das ist völlig okay. Treppenlauf ist ja keine Disziplin im üblichen Wettkampfsinne“, huscht ein zufriedenes Lächeln über die Lippen des SV Vorwärts-chefs Hallbauer. „Dann auf die nächsten zehn!“ Sein Augenmerk richtet sich allerdings schon auf den nächsten Höhepunkt – den 14. Zwickauer Sparkassen-Stadtlauf am 5. Mai. udhe
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