Drei Rekorde beim 8. Treppenlauf

Die Letzten werden die Ersten sein. Fast hätte sich dieser Spruch für Tom Richter bewahrheitet. Denn als nachgemeldeter und letzter Starter nahm er mit der Nummer 324 die dreißig Meter Anlauf und anschließend folgenden 166 Stufen beim 8. Zwickauer Hochhaus-Treppenlauf in Angriff – und wurde Zweiter in der Altersklasse M30 sowie verpasste als Vierter das Podest in der Gesamtwertung männlich nur um drei Zehntel. „Nach Platz sieben im Vorjahr doch ganz gut. Kurz entschlossen trotzdem noch teilzunehmen und dann sogar nur um vier zehntel auf Platz zwei abgeschnitten zu haben… das lässt auf alle Fälle fürs kommende Jahr noch Luft nach oben“, gestand der 32-Jährige nach dem Zieleinlauf.

Insgesamt bewältigten am vergangenen Sonntag 99 Einzelstarter und fünfzehn 2er-Feuerwehr-Teams genannte Distanz. Bei den in voller Montur startenden Wehrleuten gab es mit dem Duo von der Freiwilligen Feuerwehr Zwickau-Auerbach einen Überraschungssieger. In Abwesenheit des Titelverteidigers und bisherigen Rekordhalters (62 Sekunden) von der Berufsfeuerwehr in Leipzig stibitzten Kevin Rostalski und Erik Scheibe nicht nur den Titel, sondern stellten mit 59,9 Sekunden auch einen neuen Rekord auf. Platz zwei und den Vize-Titel verteidigte das „Zimmer 3“ (Berufsfeuerwehr Leipzig) vor Lukas Pahlisch und Tobias Kahnes von der Freiwilligen Feuerwehr Culitzsch/Beiersdorf.

Neue Rekorde gab es ebenso in den Altersklassen Kinder weiblich durch Letje Gärtner (52 Sekunden / alt 53,1), Seniorinnen W40 durch Susan Hilke (53.8 / 54) und Kinder männlich durch Janik Schuster (59,9 / 62). Erwähnenswerte Bestwerte gab es auch anderwärtig zu vermelden. So stellte der LAC Erdgas Chemnitz mit 23 Teilnehmern die meisten Starter. Dazu gesellten sich insgesamt zwölf Familien, die mit mindestens zwei bis sogar fünf Mitgliedern teilnahmen. Neben den Organisatoren SV Vorwärts Zwickau und der Berufsfeuerwehr Zwickau schickte diesmal erstmals auch der Mitveranstalter; die Gebäude- und Grundstücksgesellschaft Zwickau mbH, ein Team an den Start. Das Damentrio schaffte es allerdings nicht aufs Podium. Die Berufsfeuerwehr Zwickau „rettete sich“ auf den vorletzten Platz.

Im Starterfeld der Männer musste mit Lars Migge der Sieger von 2018 und 2019 und Favorit für 2022 leider quarantänebedingt kurzfristig absagen. Somit stiegen in Abwesenheit von weiteren Sieganwärtern die Chancen unter anderem für Ingo Blut. Der Initiator des Zwickauer Feuerwehr-Laufes startete diesmal nur im Einzel. „Da hab´ ich jetzt vielleicht mehr Körner, um alles in diesen einen Lauf zu stecken“, verwies er allerdings auch darauf, sich „nicht ganz top zu fühlen.“ Etwas schwierig war es für alle Teilnehmer, sich bei wechselhaftem Wetter, böigem Wind und kühlen Temperaturen warm zu machen und zu halten. Dem hielt Paul Flieger entgegen: „Ich bin warm genug angezogen. Mein Ziel ist es lediglich, oben anzukommen“, sah es der älteste Teilnehmer locker. Der 83-Jährige benötigte heuer 1:55,9 Minuten. „Das ist schneller als in den vergangenen Jahren, also diametral zu meinen erreichten Lenzen und auch ohne Podestplatz einfach nur toll!“ Gleichfalls nicht aufs Podest schaffte es Ingo Blut, der Gesamt-Siebenter und in seiner Altersklasse Vierter wurde. Gesamtsieger wurde wie 2021 Tim Maywald-Schönborn vom LAC Erdgas Chemnitz in 42,9 Sekunden vor Toni Matzat (Berufsfeuerwehr Leipzig / 44 sec) und Janik Schuster (SV Sachsen Werdau / 44,1 sec). Den Gesamtsieg in der weiblichen Konkurrenz sicherte sich Charlotte Klotz von der Jugend des Deutschen Alpenvereins in 51,2 Sekunden vor Letje Gärtner (SV Vorwärts Zwickau / 52 sec) und Sandrine Hilke (1. SV Gera / 52,2 sec)

Udo Hentschel

© Udo Hentschel

© Hans-Walter Wolff

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